THEATER FATA MORGANA
:
„UNTERM BETT LIEGT EIN SKELETT“
Ein schaurig-schönes Gruselkabinett für Mutige ab 6.
Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Arne Rautenberg.
Hereinspaziert!
Das Theater Fata Morgana lädt ein in die schaurig-schöne Welt des Gruselns, Grausens und Schauderns: Ein tanzendes Skelett im Tütü, klappernde Hexenschuhe, Zombis in Kombis, die grölend durch die Stadt brausen, ein rosafarbener Vampir, der aus Puppen Suppen kocht und viele andere schauerliche Gestalten treiben
dort ihr spukiges Unwesen. Da bleibt niemand ohne Gänsehaut – Geisterehrenwort“
*
es erwacht das skelett
Am morgen recht früh
erwacht das skelett
schlüpft in ein tütü
und tanzt ballett
es streckt sein gebein
es dreht sich ich glaub
der wecker erklingt
das zerfällt es zu staub
*
Aber wenn ein Gespenst über seine Ketten stolpert und einem Skelett das Gebiss rausfällt,
dann erst schlottern allen so richtig die Knie! - Nein, doch nicht vor Angst! – Vor Lachen!
Regie / Bühne / Kostüm: Marcel Weinand
Darsteller: Karl-Heinz Ahlers, Hartmut Fiegen
Fotos: Clemens Heidrich
Musik: Ahlers, Fiegen, Wachs
Uraufführung: 14. April 2019, Theaterhaus Hildesheim, 15 Uhr
Gefördert durch: Niedersächsisches Ministerium f. Wissenschaft und Kultur,
Kulturamt Hildesheim
Presse : Hamburger Abendblatt, 5/6. Oktober 2019, asti
Gruselig-lustiges Stück für kleine Theatergänger
Im Eilbeker Fundus Theater ist derzeit „unterm bett liegt ein skelett“ zu sehen
Das Verhältnis von Kindern und Gruselgeschichten ist ja kompliziert.
Einerseits schaudern die Kleinen angesichts von Dunkelheit, Fledermäuse oder Spinnen und finstere Gesellen wie Graf Dracula oder Frankenstein, andererseits fasziniert diese dunkle, geheimnisvolle Nachtwelt natürlich auch. In dem Stück „unterm bett liegt ein skelett“ packt das Theater Fata Morgana jetzt all diese Gänsehaut-Themen unerschrocken auf die Bühne des Fundus Theaters.
Marcel Weinand inszeniert Motive des gleichnamigen Gedichtbandes von Arne Rautenberg als munteren Stand-Up-Comedy-Spaß für Kinder ab 6 Jahren. Karl-Heinz Ahlers und Hartmut Fiegen stehen wie zwei verwirrte Professoren vor ihren Stehpulten. Bibbernd und hysterisch vor Angst der eine, nüchtern und gestelzt Gruselgeschichten vortragend der andere. Bald finden sie zusammen, ergänzen sich, befeuern einander. Es gibt herrliche, geradezu slapstickhafte Szenen, etwa wenn Fiegen bierernst vom Gang in eine finstere Kellergruft erzählt und Ahlers beinahe einen Nervenzusammenbruch erleidet. Manchmal geht es auch einfach nur um die Schleimspur einer Schnecke. Manches wie eine – ziemlich eklige - Hexensuppe ist sehr albern, nah am Schülerklamauck. Dann wieder gibt es wirklich fantasievolle und einfallsreiche Momente, z.B., wenn Ahlers dadaistische Gruseltexte vorträgt und Fiegen dazu allerlei Geräusche und Klänge erzeugt. Schließlich entledigen sich die Beiden Performer ihrer Kleidung, kommen im Skelettkostüm zum Vorschein. Eines liegt sich im klassischen Tutu mit Ballettposen ins Zeug, nimmt die E-Gitarre und stimmt ein paar düsterschöne Lieder an.
Der Abend hat ein Spannungsbogen, der dezent zum Thema hinführt und bei fast Comicartigen Pointen („zomies in kombies“) endet. Im Premierenpublikum wird viel gelacht, aber das ist natürlich trotzdem alles ganz schön unheimlich. Und so hilft es, wenn es am Ende heißt: „sei nur mutig“. Sich die Gespenster zum Freund machen, dann helfen sie einem auch. Klingt ganz einfach.
Kritik - Hildesheimer Allgemeine
Vergnügtes Gruseln für Kinder –
und Erwachsene ebenso
Hildesheim - Mit zittrigen Fingern greift jemand nach dem
Theatervorhang, zieht ihn langsam zur Seite, um die Bühne zu betreten.
Am ganzen Leib schlotternd schaut der zerzaust wirkende Darsteller ins Publikum –
plötzlich stößt er einen lauten Schrei aus und rennt kurz darauf kreischend über die Bühne.
Lampenfieber ist nicht der Grund für Hartmut Fiegens aufgebrachtes Verhalten:
Im Theaterhaus halten am Sonntagnachmittag die Geister Einzug.
In ihrer Uraufführung des Stücks „Unterm Bett liegt ein Skelett”
lässt die Hildesheimer Theatergruppe Fata Morgana allerhand
schauerliche Gestalten ihr Unwesen treiben: Da geht es um rosafarbene
Vampire, um Zombies und Zyklopen oder um Geisterschnecken,
die sich in einer Ecke des Zimmers niederlassen.
Fast 30 Jahre Kindertheater
Seit bald dreißig Jahren produzieren Fata Morgana professionelles
freies Kinder- und Jugendtheater und haben sich damit bereits mehrere
Auszeichnungen wie den Preis für freies Theater oder den Hamburger
Kindertheaterpreis verdient. So ist auch die Vorstellung im Theaterhaus
gut besucht. Die neue Produktion richtet sich vor allem an Kinder zwischen
sechs und zehn Jahren und basiert auf den schaurigen Gedichten von
Arne Rautenberg, die von den Theatermachern Hartmut Fiegen und
Karl-Heinz Ahlers vorgetragen und spielerisch umgesetzt werden.
Neben dem Gruselfaktor steht dabei vor allem der Spaß im Vordergrund:
So verliert der blutdurstige Vampir schnell an Schrecken, wenn er aufgrund
seiner störenden Zähne einen Dolmetscher benötigt. Und auch die bucklige
Hexe wirkt nur noch halb so gruselig, wenn die von ihr gekochte Suppe üble Blähungen verursacht.
Erwachsene amüsieren sich köstlich
Als Gespenster stolpern die Darsteller über ihre Ketten, tanzen als Skelette
im Tütü klappernd über die Bühne oder zeigen, welche tollen Klänge man auf den
Knochen eines „Skelettophons” erzeugen kann. Dabei beziehen sie auch die Zuschauer
mit ein: Auf Rätsel wie „Wer schleicht gemein samt Sense an?” reagiert das junge Publikum
zunächst zwar noch zurückhaltend, ruft aber kurz darauf schon freudig die richtige
Antwort – „Der Sensenmann!“ – heraus.
Allerdings sind es vor allem die erwachsenen Zuschauer, die sich während der knapp
einstündigen Vorstellung köstlich amüsieren: Während die Kinder einige Male etwas
verwirrt dreinblicken, lachen die älteren Gäste lautstark über das schaurig-witzige Geschehen auf der Bühne.
„Zombiesn in Kombis“
Vor allem die „Zombies in Kombis” haben es dem erwachsenen Publikum angetan: Diese werden
mit beschwingter Melodie von Hartmut Fiegen und Karl-Heinz Ahlers als grölend durch die Stadt
brausende Gestalten besungen, die sich im nächsten Supermarkt mit schimmligen Brot und
gammligen Äpfeln eindecken.
Mit tosendem Applaus erwirbt sich das Publikum eine Wiederholung seines Lieblingsliedes,
und auch danach haben einige noch nicht genug. Mit „Unterm Bett liegt ein Skelett” haben
Fata Morgana ein amüsantes Gruselkabinett geschaffen – dem einen oder anderen jungen
Zuschauer dürften dunkle Zimmerecken künftig etwas weniger Angst einjagen.
Weitere Termine im Theaterhaus Hildesheim gibt es erst wieder im September.
Veröffentlicht von HAZ-Redaktion am 15. April 2019.